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19. Juli 2024
Hunde- und Katzenwelpen kommen ohne Antikörper auf die Welt und bekommen diese über die Erstmilch der Mutter. Antikörper können spezifische Krankheitserreger binden und dadurch unschädlich machen. Die Antikörper, die über die Muttermilch an den Welpen weitergegeben werden, bezeichnet man als maternale Antikörper. Sie bewirken eine sogenannte passive Immunität beim Jungtier, die ihn in den ersten Lebenswochen vor gewissen Krankheitserregern schützt. Mit der Zeit werden diese maternalen Antikörper abgebaut und das Jungtier bildet seine eigenen Antikörper. Antikörper bilden sich im Immunsystem erst nach Kontakt mit einem Antigen des Krankheitserreger. Dies macht man sich über Impfungen zu Nutze, indem man dem Körper Antigene präsentiert, ohne den krankheitsauslösenden, intakten Krankheitserreger, der zu einer Erkrankung führen könnte. Die von der Mutter weitergegebene Menge und Art an Antikörper variiert und die Verweildauer im Körper der Jungtiere ist unterschiedlich. Ein Welpe, der einen maternalen Antikörpergehalt an der unteren Grenze besitzt, verliert den passiven Schutz möglicherweise schon vor der 8. Woche. Deshalb ist es wichtig zu diesem Zeitpunkt eine aktive Immunität durch eine Impfung zu erzielen. Bei einem Welpen aber mit einem sehr hohen maternalen Antikörpergehalt, werden bei der Impfung mit 8 und 12 Lebenswochen die Impfantigene von den noch verweilenden maternalen Antikörpern gebunden und das Jungtier entwickelt trotz 2 erfolgter Impfungen keine aktive Immunität. Da man nicht vorraussehen kann wieviele maternale Antikörper das jeweilige Individuum nun hat, ist eine Impfung im Alter von 16 Wochen zu empfehlen da in Studien zu diesem Zeitpunkt keine maternalen Antikörper mehr nachgewiesen wurden die die Impfung unwirksam machen könnten. Abgeschlossen ist die Grundimmunisierung mit einer 4. Impfung im Alter von 12 Monaten. Die Intervalle der Wiederholungsimpfungen richten sich anschließend nach Erreger und Impfstoff und liegen zwischen 1-3 Jahre.